Sie befinden sich hier:

Bertelsmann spart, und alle machen mit

Der Familienkonzern Bertelsmann will in diesem Jahr 900 Millionen Euro einsparen. Das erklärte Vorstandschef Hartmut Ostrowski, nachdem der Spiegel die geplanten Einsparungen vorab auf fast eine Milliarde Euro beziffert hatte. Die Verluste des Medien-Giganten, der vor drei Jahren einen milliardenschweren Anteils-Rückkauf tätigte, sind laut Halbjahresbilanz durch "Sondereinflüsse" auf 333 Millionen Euro angeschwollen.

Im zweiten Halbjahr will Bertelsmann aber laut einer Pressemitteilung "den vollen Ergebniseffekt" der eingeleiteten Sparmaßen entfalten. Im operativen Geschäfts sei die Umsatzrendite bereits von 3,3 Prozent im ersten auf 9,8 Prozent im zweiten Quartal gestiegen. "Jeder Bereich einschließlich der Konzernzentrale hat konsequent alle Kosten und Strukturen auf den Prüfstand gestellt", lässt sich Ostrowski zitieren, der selbst in diesem Jahr mit seinen Vorstands-Kollegen 50 Prozent Gehaltsverzicht übt.

Wie stark die einzelnen Konzernbereiche bluten müssen, steht allerdings nur im Spiegel: Demnach soll die Dienstleistungs-Sparte Arvato 250 Millionen Euro sparen, das Zeitschriftenhaus Gruner+Jahr 200 Millionen und die Direct Group mit den Buch-Klubs 50 Millionen Euro. RTL-Chef Gerhard Zeiler hatte zuvor erklärt, die Sendegruppe habe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 bei den operativen Kosten 198 Millionen Euro eingespart.
Sie sind: Gast | Login | Registrieren