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Der Nächste bitte: Brender scheitert am schwarzen Block

Nikolaus Brender
Foto: ZDF
Nikolaus Brender
Foto: ZDF
Der Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender wird nicht verlängert. Wie angekündigt hat ein "schwarzer" Block im Verwaltungsrat der Mainzer Anstalt eine Weiterbeschäftigung Brenders über den März 2010 hinaus verhindert.

Hessen Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der Brender bereits im vergangenen Februar zur Abwahl freigegeben hatte, sagte nach der Sitzung in Berlin, ein Wechsel biete nach zehn Jahren Amtszeit die Chance, "neue Offenheit und neue Diskussionsfähigkeit ganz unabhängig von politischen Fragen" herbeizuführen. Brender selbst wurde von dem Gremium gar nicht mehr gehört.

Nur sieben Gegenstimmen
Ursprünglich war die Unions-Mehrheit auf neun Stimmen taxiert worden. Nachdem Verfassungsrechtler und Kollegen Partei für Brendefr ergriffen hatten, votierten letztlich zwar nur sieben von 14 Räten gegen ihn; das half dem 60-Jährigen aber auch nicht mehr. ZDF-Intendant Markus Schächter, der seinen Chefredakteur ungeachtet der konservativen Front vorschlug, hätte laut Satzung eine Dreifünftel-Mehrheit benötigt.

Schächter zeigte sich nach dem Termin zwar unzufrieden, dass keine Kompromisslösung mit einer verkürzten Amtszeit - im Gespräch waren zwei statt fünf Jahre - gefunden wurde. Aber wer hoffte, dass sich der ZDF-Intendant nun gegen die politische Einflussnahme des mit drei Unions- und einem SPD-Ministerpräsident besetzten Rates mit einer Klage vor dem Verfassungsgericht zur Wehr setzen würde, sah sich getäuscht: Schächter kündigte an, noch vor dem Jahreswechsel einen neuen Kandidaten vorzuschlagen. Dann kann der Parteien-Zirkus in eine neue Runde gehen.
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