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Die Zahlen von Gruner+Jahr gehen unter Deck

Das Zeitschriftenhaus Gruner+Jahr musste in seiner Halbjahresbilanz erstmals in der Unternehmensgeschichte ein negatives Ergebnis (Ebit) verkünden. Obwohl der zu Bertelsmann gehörende Verlag nach eigenen Angaben seit dem vierten Quartal schon über 80 Millionen Euro eingespart hat, musste er einen Verlust von 57 Millionen Euro ausweisen.

Werbeinnahmen fallen unter Vertriebserlöse
Schuld an der erwarteten Misere sind in erster Linie die um 23 Prozent gesunkenen Werbeeinnahmen sowie außerplanmäßige Abschreibungen bei der Druck-Beteiligung Prinovis. Im Vertrieb ging es dagegen "nur" um 4,8 Prozent bergab. Damit hat sich das Verhältnis von Vertriebs- zu Anzeigenerlösen in absoluten Zahlen auf 405:374 Millionen Euro verschoben.

Vorstandschef Bernd Buchholz hatte den Sparkurs im letzten Jahr mit der auf die Mitarbeiter gemünzten Bemerkung eingeläutet, die "Leute auf dem Sonnendeck" müssten jetzt "Liegestühle und Drinks" beiseite stellen. An dieser Perspektive düfte sich so bald nichts ändern. "Derzeit sehen wir noch keine Anzeichen für eine Erholung in unseren Kernmärkten", lautet Buchholz' Ausblick. Der Verlag sei aber "weiterhin frei von Finanzschulden und mit einer komfortablen Cash-Position ausgestattet, insoweit finanziell kerngesund und investitionsbereit" (O-Ton Pressemitteilung).

Buddy, Beef und Business Punk
Das muss auch so sein, wenn sich G+J seine Neuerscheinungen nicht von vornherein kaputt sparen will. Für den Herbst sind mehrere, vornehmlich auf konsumstarke Männer fixierte Zielgruppen-Magazine mit saftigen Titeln wie "Business Punk" oder "Beef" angekündigt. Auch eine Gala für Männer - Arbeitstitel: "Buddy" - ist für Oktober geplant. Das Junge-Eltern-Magazin Nido kommt bereits mit einer zweiten Nummer.
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