Faire Krankenhausfinanzierung: Lausitzer
Kliniken diskutierten im CTK mit Politikern

Cottbus, 19. April 2013. Krankenhäuser müssen fair finanziert werden! Darauf machten Gesundheitseinrichtungen der Lausitz nachdrücklich bei einer Diskussionsrunde aufmerksam, zu der das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus als größter Gesundheitsversorger der Region eingeladen hatte. Der damit begonnene Dialog knüpfte an die Forderungen des Krankenhaus-Gipfels der Deutschen Krankenhausgesellschaft an, der am 19. Februar 2013 eine auf drei Jahre angelegte Kampagne für eine faire Krankenhausfinanzierung gestartet hatte.

„Wir wollen Politik und Öffentlichkeit in der Region sensibilisieren für die Probleme ihrer Krankenhäuser, die auch nicht mit der von der Regierung angekündigten Finanzspritze von 1,1 Milliarden Euro beseitigt werden können“, so CTK-Geschäftsführerin Heidrun Grünewald. Es gehe nicht um kurzfristige Wahlkampfversprechen der Parteien. Im Mittelpunkt stehe die Sorge um eine Sicherung der Gesundheitsversorgung in die Zukunft hinein. Die nachhaltige finanzielle Ausstattung von stationären Einrichtungen sei höchstes Gebot und entspreche der Interessenlage von Krankenhäusern und Patienten gleichermaßen.

„Wir brauchen Rahmenbedingungen, die den hohen Anforderungen an Krankenhäuser entsprechen. So halten wir im CTK einen 24-Stunden-Betrieb in der Notfallversorgung vor, erfüllen höchste Qualitätsstandards, bieten wohnortnahe medizinische Betreuung in höchster Qualität an, bilden die Ärzte für die Region aus und weiter und haben schließlich eine Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiter, mit entsprechenden Verdienstmöglichkeiten, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und vieles andere mehr. Damit das so bleibt, muss die Politik handeln.“ 

Das komplizierte Abrechnungssytem durch DRG, gedeckelte Budgets, Rabattverträge, gesetzlich begrenzte Vergütungsanpassungen bei gleichzeitigen Tariflohnsteigerungen, nicht zuletzt Krankenhaus- und Bedarfsplanung und vieles andere mehr belasten die Krankenhäuser zunehmend. All dies müsse auf den Prüfstand, waren sich die Diskutanten einig. 

Der Diskussionsbedarf ist groß: Wie löst man die Versorgungsprobleme in einer strukturschwachen Region mit zunehmend älter werdender Bevölkerung? Sollten stationärer und ambulanter Bereich nicht im Interesse der Patienten effektiver – und damit auch ökonomisch sinnvoll – zusammenarbeiten? Wie können Leistungen, die jetzt schon in neuen Kooperationen erbracht werden, auch adäquat vergütet werden? Sechs Krankenhäuser unterschiedlicher Trägerschaften, Landes- und Kommunalpolitiker und Vertreter aus Gesundheitsministerium und Kassenverband nahmen an der lebhaften Diskussionsrunde teil, die nach einhelliger Meinung unbedingt fortgeführt werden sollte.


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Gemeinsam für eine bessere Krankenhausfinanzierung: Diskussionsrunde mit Vertretern aus Kliniken, Politik und Verbänden Südbrandenburgs im CTK.
Foto: CTK/A. Paulenz