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Fotografen erfahren auf Kongress, wie schlecht es ihnen geht

Nichts Neues vermochte Rolf Lautenbach, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), den Teilnehmern des zweitägigen Fotografen-Kongresses in Dortmund mitzuteilen. Dass der Bildjournalismus durch Digitalisierung und Datenbank-Vernetzung "in einer der größten Krisen seiner Geschichte" steckt, das haben die Teilnehmer schon an der eigenen Auftragslage gespürt. Lautenbach beklagte den Qualitätsverlust, der mit der Digitalisierung einhergegangen sei: Bildarchive in den Redaktionen würden aufgelöst, Bildredakteursstellen gestrichen. Fotos hole sich der Textredakteur nun selbst per Mausklick, falls er sie nicht ohnehin selbst beim Termin ganz nebenbei "geknipst" habe. Dass ein ganzer Berufsstand kurzfristigen Kommerzinteressen geopfert werde, wolle sein Verband nicht hinnehmen, versprach Lautenbach kämpferisch. Ein Foto sei ein Zeitdokument, und das habe seinen Preis. Das leuchtet ein. Aber für diese Erkenntnis gibt in der von Rationalisierung geprägten Verlagsbranche niemand auch nur einen Cent.
Zuletzt bearbeitet 15.10.2003 11:04 Uhr
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