Journalismus: Das Lehr- und Handbuch

von Stephan Ruß-Mohl, Frankfurter Allgemeine Buch, Neuauflage 2010, gebunden, 302 Seiten, 29,90 EUR

Foto
Zoom
 + 
Fast sieben Jahre nach der ersten Ausgabe hat der Medienprofessor Stephan Ruß-Mohl sein Grundlagen-Werk überarbeitet. Sieben Jahre sind allerdings in Anbetracht der Umbrüche in der Medienbranche schon fast eine Ewigkeit, und Russ-Mohl ist nicht der einzige Autor, der sein Lehr- und Praxisbuch auf den neuen Stand bringen muss. Für ihn als Theroetiker spricht, dass er sich nicht auf seinem Schweizer Lehrstuhl versteckt, sondern nah an der Praxis ist, immer wieder über aktuelle Entwicklungen publiziert und ein informatives, gut lesbares Buch abgeliefert hat.

Apologeten eines neuen, digitalen Journalismus wird das Buch dennoch zu altmodisch sein. Der Autor, der "freimütig" bekennt, dass er "lieber Zeitung liest oder im Internet surft als fernsieht oder dem Radio lauscht", postuliert, "dass sich das Metier nach wie vor am gründlichsten und genauesten in der Tageszeitung lernen lässt".

Aus dem Inhalt:
  • Massenmedien und Journalismus in der Gesellschaft
  • Journalistische Arbeitsmittel
  • Journalistische Arbeitsprozesse
  • Redaktionsmanagement
  • Externe Einflussnahme vs. Eigenverantwortung
Über die Erstausgabe schrieben wir:
Ein Buch einfach "Journalismus" zu nennen, bezeugt schon einem gewisses Selbstbewusstsein. Stephan Ruß-Mohl, der Medienprofessor mit Wahlheimat im schweizerischen Lugano, hat es getan und erhebt damit Anspruch auf einen Platz im Kanon der Einführungsbände zum Thema von La Roche, Schneider, Weischenberg und Co. Trotz seiner Schweizer Lehrtätigkeit hat Ruß-Mohl, der an der FU Berlin die Journalistenweiterbildung leitete, übrigens ein "deutsches" Buch verfasst, das sich an deutschen Medienbedingungen orientiert.

Alleinstellungsmerkmal von Ruß-Mohls Arbeit ist seine zeitgemäße Ausstattung - was sowohl Präsentation als auch Inhalt angeht. Das Buch ist bei aller Didaktik flott zu lesen und reflektiert die derzeitigen (Krisen-)Produktionsbedingungen, indem es Medienökonomie und das Verhältnis von Journalismus und Public Relations verhandelt.

Natürlich kommt auch das Handwerkliche, das Bestandteil aller Bücher dieser Art ist, nicht zu kurz, wobei die Darstellung insgesamt recht kompakt ist. Das muss man wissen, um zu entscheiden, ob man mit einem dickeren Wälzer nicht doch besser bedient wäre.

"Per saldo überwiegen die Vorteile dieses handlichen, gut aufgebauten und prägnant formulierten Buchs eindeutig. Neueinsteiger, aber auch Veteranen, die wieder einmal ihre Grundlagen auffrischen wollen, lesen es mit Gewinn." (Neue Zürcher Zeitung)

Verlagstext zur aktuellen Auflage:
Das Buch leistet, woran es Einführungen in den Journalismus oft mangelt: Es führt Praxis und Wissenschaft zusammen. Der Leser erfährt das Wichtigste über die Anforderungen des Berufs sowie über Journalismus und Public Relations als eng aufeinander bezogene Tätigkeiten. Ruß-Mohl spürt den dramatischen Veränderungen im Berufsfeld nach und zeigt, wie das Web 2.0 und die neuen Medien den journalistischen Alltag positiv beeinflussen, aber auch zu Qualitätsverlusten führen können.

Ein Lehr- und Handbuch für alle, die in den Journalismus streben. Ebenso aber ein Nachschlagewerk für diejenigen, die schon im Beruf Fuß gefasst haben. Denn das Buch bietet auch Profis nützliche Tipps – sei es, um sich auf den aktuellen Diskussionsstand zu bringen, sei es als Redaktionshandbuch, um bei Bedarf gezielt nachschlagen zu können.

Über 300 Seiten voller Einsteigertipps, Fachwissen und Praxisbeispiele in Wort und Bild für alle, denen Qualitätsjournalismus am Herzen liegt.
Zuletzt bearbeitet 07.12.2010 19:30 Uhr