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MDR in der Krise: Ärger im Rundfunkrat, politischer Druck

Der MDR gerät wegen Schleichwerbung und Korruption zunehmend in eine Krise. Wie die Tageszeitung Die Welt berichtet, scheiterte im Rundfunkrat eine vom Vorsitzenden Klaus Husemann offenbar gemeinsam mit Intendant Udo Reiter vorbereitete Resolution, mit der sich die Sender-Verantwortlichen als Herren der Lage darstellen wollten.

Auf Distanz gehen auch die Landesregierungen von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, die in der Dreiländeranstalt die Rechtsaufsicht führen. In einem internen Schreiben, das federführend aus der Magdeburger Staatskanzlei stammt, werfen sie der MDR-Führung "Kontrolldefizite" vor. Im Sender sei "schwerwiegend und systematisch gegen Gesetze verstoßen" worden.

Eigentlich sollte der Rundfunkrat die Wogen auf einer Sondersitzung vor zwei Tagen glätten. In einer vorbereiteten Resolution hieß es, der MDR-Rundfunkrat begrüße ausdrücklich die eingeleiteten ersten Maßnahmen der MDR-Geschäftsführung und unterstütze die vom Intendanten vorgetragenen Schlußfolgerungen.

Von "begrüßen" konnte freilich keine Rede sein: Die Resolution fand nur zwei Befürworter. Seither gelte der seit Ende 2003 an der Spitze des Rundfunkrates stehende Freiberger Universitäts-Professor und CDU-Politiker Husemann, "als angeschlagen", berichtet die Welt. Die offizielle Pressemitteilung des MDR verschweigt jedoch diesen Eklat.
Zuletzt bearbeitet 26.08.2005 11:34 Uhr
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