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Rudolf Augstein verstorben

Rudolf Augstein, als Herausgeber des Spiegel eine der bestimmenden Figuren der deutschen Publizistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist tot. Er starb zwei Tage nach seinem 79. Geburtstag in Hamburg am Donnerstag morgen an einer Lungenentzündung. Mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin schuf Augstein einen führenden politischen Meinungsbildner der Bundesrepublik. Geprägt hat er vor allem die Nachkriegszeit: Vor 40 Jahren ging die sogenannte "Spiegel-Affäre" als Musterbeispiel für die aufklärerische Rolle der Medien als vierte Gewalt in die Geschichte ein. Augstein musste damals wegen des Verdachts des Landesverrates für 103 Tage in Untersuchungshaft. In der Folge des Skandals trat Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß zurück. Als 23-Jähriger übernahm Augstein nach dem Krieg, wo er als Leutnant an der Front gekämpft hatte, in Hannover die Leitung des Magazins "Diese Woche". Daraus wurde 1947 "Der Spiegel". Über Augsteins Nachfolge muss nun eine Gesellschafter-Versammlung entscheiden. Bis dahin fungieren nach Verlagsangaben Chefredakteur Stefan Aust und Geschäftsführer Karl Dietrich Seikel zusätzlich als Herausgeber.
Zuletzt bearbeitet 08.11.2002 12:57 Uhr
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