Zitiert: Jürgen Leinemann schrieb, wie er es sah

"Nie darf ein Zweifel dran bestehen, dass ich als Reporter verantwortlich bin für die Realität, die ich mit meiner Geschichte schaffe. Keinen Augenblick behaupte ich: So ist es. Ich sage nur, so sehe ich es", schrieb Leinemann über seine Arbeit. Dass Journalismus objektiv sein könnte, hielt er für eine "naive oder heuchlerische Mär". Leinemann betrachtete sich als Medium seiner Geschichten; er suchte Nähe und ging erst beim Schreiben wieder auf Distanz. Und er traute sich was.
Hans Leyendecker in der Süddeutschen über den Spiegel-Reporter Jürgen Leinemann, der in der Nacht zum 10. November in Berlin verstorben ist. Leinemann wurde 76 Jahre alt; 2007 erkrankte er "an einem für einen Kommunikator besonders heimtückischen Krebs - einem Zungengrund-Karzinom".
Zuletzt bearbeitet 11.11.2013 12:37 Uhr