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taz zum 25. in der Kuschelecke mit Lieblingsfeinden

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In die Kuschelecke mit ihren Lieblingsfeinden hat sich die taz in der Jubiläumsausgabe zum 25-jährigen Bestehen begeben. Unter der Leitung von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann schreiben allerlei Bild-Autoren und konservative Würdenträger wie Hans-Olaf Henkel und Joachim C. Fest die Samstags-Ausgabe voll. Das klingt gelegentlich affig ("Was geht da zu Hause ab? An Sex mangelt es bestimmt nicht. Aber politisch?" - Mainhardt Graf Nayhauss über das - pardon - doch wohl eher unter "Out" einzuordnende Pärchen Georgia Tornow/Ulrich Meyer) und häufiger altväterlich ("Ein Interview zum Beispiel mit Bundeskanzler Kohl über seinen bissigen Schäferhund läse ich von Zeit zu Zeit ganz gern" - Frank Schirrmacher). Auch an dem einen oder anderen Scherz über die Grünen wird nicht gespart. Darüber können dann sogar Tazzler lachen. Selbst das Kohl-Interview, das die Taz nie bekommen hat, ist drin in der Jubiläumsausgabe. Diekmann persönlich führt es, mit dem sich die Taz kürzlich erst einen "Penis-Prozess" lieferte. Damals wurde sich kräfig entrüstet und von Moral und Pressefreiheit geredet. Jetzt halten das offenbar alle für einen tollen Marketing-Gag. Und wirklich: Für die Jubiläums-Ausgabe hat die Taz ein Drittel Auflage auf 100.000 zugelegt. Wer wollte da noch miesepetern? Aber am Montag sind dann aber wieder alle hübsch kritisch zueinander, versprochen?
Zuletzt bearbeitet 27.09.2003 00:25 Uhr
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