Während
AltaVista mit der Abschaltung seines US-Freemail-Services zum 31. März die letzten Spuren seiner einstigen Portal-Avancen begräbt, konzentriert sich der einstige Suchmaschinen-Gigant wieder auf sein ureigenes Terrain. Neue Detailfunktionen wurden implementiert, mit denen sich AltaVista allerdings nicht mehr wie früher als Innovator, sondern nur noch als Nachahmer der Konkurrenten
Google und
Fast in Szene setzen kann.
So macht AltaVista jetzt auch auf Tippfehler aufmerksam ("Did you mean ...?"), verwendet wieder Register (
"Tabs") zur Auswahl der einzelnen Suchbereiche (Web, Bild, Audio, Video, Katalog und News) und hat seinen Nachrichtenbereich, bei AltaVista von der News-Suchmaschine
MoreOver gespeist, um kurze Artikel-Zusammenfassungen und Bilder erweitert.
Wenn bei einer Websuche zu den Begriffen passende News-Stories existieren, dann werden diese Links auf der Trefferseite angegeben. Leider findet man dort auch noch mehr Werbung und bezahlte Text-Links als je zuvor, so dass die Verkürzung der Trefferliste von standardmäßig 20 auf zehn Einträge nicht für kürzere oder übersichtlichere Seiten sorgt.
AltaVista hat im letzten Jahr viel für seinen verblassenden Ruhm getan, als der Index monatelang nicht upgedated wurde. Bei unseren letzten Stichproben haben wir zwar eine Bereinigung der Daten von toten Links festgestellt, allerdings ist die Aktualität bei jenen Webseiten, die nicht über Bezahlprogramme in den Index aufgenommen werden, mit Google nicht vergleichbar.
Überrascht hat uns, dass die deutsche AltaVista-Site bei der Suche nach deutschen Dokumenten weniger Ergebnisse nachwies als die US-Site - obwohl doch angeblich die nationalen Indexe in einer großen Datenbank aufgegangen sind - und zudem gelegentlich recht erratische Listings zeigte. So brachte uns ein Klick auf
"mehr Seiten von dieser Website" in einem Fall eben nicht auf mehr, sondern nur auf den bereits zuvor gelisteten Eintrag. Die US-Site funktioniert hier wesentlich besser und ist vom Layout offenbar auch auf einem neueren Stand.
Was AltaVista vom neuen Platzhirschen Google immer noch unterscheidet und charakterisiert, ist die mächtige Syntax. Wie Google fahndet AltaVista zwar jetzt auch bei Standardsuchen nach allen Suchbegriffen (UND-Suche statt Oderierung). Darüber hinaus ist der Einsatz boolscher Operatoren und zahlreicher weiterer Parameter für Hardcore-Coder weiterhin möglich. Bei wirklich komplexen Suchaufgaben ist dies immer noch der beste Weg.