Josef Andorfer, seit 1997 Geschäftsführer von
RTL2, muss den Sender auf Beschluss seiner drei Hauptgesellschafter
Bauer,
RTL und Hubert Kloiber (
Tele München) verlassen. Allerdings geschieht der Abgang nicht ohne Theaterdonner. Der
Burda-Verlag, mit 1,1 Prozent nur Minderheitsgesellschafter will den Beschluss anfechten. Vorstand Helmut Markwort sagte gegenüber der
FAZ: "Das war eine illegale Zusammenkunft, der Beschluss ist null und nichtig".
Andorfers Abgang war in den vergangenen Tagen in Medienberichten bereits vorweg genommen worden. Gehen muss der eigenwillige Österreicher, dessen Vertrag eigentlich bis 2008 läuft, vor allem auf Betreiben der Gesellschafter RTL und Kloiber.
Andorfer hatte das Trash-Fernsehen in Deutschland hoffähig gemacht - und erfolgreich. Noch vor wenigen Tagen ließ er eine Pressemitteilung aussenden, wonach der Sender im Jahr 2004 ein Rekordergebnis (67 Millionen Euro Gewinn) und Rekordquoten (7,5 Prozent im Jahresdurchschnitt) eingefahren hatte. Genutzt hat es nichts mehr. Andorfers Job übernimmt nun kommissarisch der kaufmännische Leiter Jochen Starke.