Die Datenbankanbieter
Genios (Verlagsgruppe Handelsblatt) und
DIZ München (Bayerischer Rundfunk/Süddeutscher Verlag) und
APA-DeFacto (Austria Presse Agentur) wollen die kostenpflichtige Archivsuche nach Zeitungs-, Zeitschriften- und Agenturartikeln popularisieren. Auf der gemeinsamen Website
Archiv der Presse ermöglichen sie einen weitgehend hürdenfreien Zugriff auf mehr als 150 deutschsprachige Quellen - jedenfalls verglichen mit den komplizierten Zugriffswegen und Preismodellen, die bislang bei kommerziellen Anbietern an der Tagesordnung waren.
So lassen sich Artikel auch ohne Registrierung recherchieren, und die Bezahlung eines abgerufenen Artikels ist direkt möglich - entweder per Kreditkarte oder über eines von drei Micropayment-Systemen. Damit wird der Gelegenheitsnutzer angesprochen. Der Dokumentenpreis per Einmalzahlungen im sogenannten Shop ist allerdings zehn bis 15 Prozent teurer als beim Vertragskundenmodell. Dafür entstehen keine Recherchekosten, und auch der monatliche Mindestbetrag von fünf Euro entfällt.
Der Web-Auftritt ist übersichtlich gemacht und ermöglicht mit der Quick-Suche sogar einen Recherche-Überblick über mehrere Quellen hinweg. Hinter der neuen Oberfläche erkennen erfahrene Nutzer allerdings die Recherchefunktionalität und Datenbank-Struktur von der Genios-Website.
Wissen muss man auch, dass manche Archivartikel anderswo billiger zu bekommen sind. So kostet ein
Spiegel-Artikel im Archiv-der-Presse-Shop 2,25 Euro, auf der Website des Nachrichtenmagazins aber in der Regel nur 40 Cent. Noch krasser sieht es bei der
Berliner Zeitung aus, die auf ihrer Website immer noch ein kostenloses Online-Archiv aller Artikel seit April 1994 bietet.