Fünf Jahre ist Bascha Mika schon Chefredakteurin der
taz, die zuvor zehn Redaktionsoberhäupter in 20 Jahren verschliss. Grund genug für ein Porträt von Oliver Gehrs, der die
"kleine Frau" mit ihrem
"Beharrungsvermögen" als Erfolgsbringerin darstellt: Mit Blattreformen wie der Schwerpunktsetzung im politischen Teil sei die Abonnentenzahl so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr gestiegen (fast 50.000).
Mehr noch: Erstmals steht die taz in diesem Jahr im Plus, und Gehrs lässt die 1954 in Polen geborene Journalistin sagen:
"Mit relativ wenigen engagierten Leuten eine Zeitung zu machen - das wird auch andernorts die Zukunft sein."
Schluck. Das taz-Modell als Überwindung der Medienkrise? Einheitslohn (manche sagen: Selbstausbeutung) für alle? Schon lustig, dass die taz ihre alte Klinetel um eine weitere Zielgruppe erweitern will: die
"neuen Hedonisten".