
Nach der Gesellschafterversammlung sitzt Aust weiterhin fest im Sattel. "Das Vertrauen in die Kompetenz der Redaktion und des Chefredakteurs ist durch die Diskussion aus Sicht der Gesellschafter in keiner Weise in Frage gestellt", heißt es in einer Stellungnahme. In den letzten Wochen hatten sowohl Franziska Augstein, Tochter des Spiegel-Gründers, als auch Thomas Darnstädt, Sprecher der Mitarbeiter-KG, die Qualität des Magazins unter Austs Leitung kritisiert.
Beobachter, die nach diesen Angriffen vor allem eine Solidarisierung der Redaktion mit Aust vorausgesehen hatten, sahen sich durch die Vorgänge bestätigt. Darnstädt musste sich sogar auf einer Mitarbeiter-Versammlung unter heftigen Angriffen zu einem "mea cupla" durchringen, wie kolportiert wurde. Er musste sich vorwerfen lassen, das Magazin schlechtgeredet zu haben.
Qualitätsfragen sollten künftig verstärkt innerhalb der Redaktion verhandelt werden, hieß es nun aus der Mitarbeiterschaft. Schluss also mit den öffentlichen Machtkämpfen, die in den letzten Tagen die Medienseiten anderer Blätter auf Trab gehalten hatten. Wir bedauern das, rein professionell natürlich.