Rückbesinnung
Auch die sechs Lokalausgaben der für Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg firmieren online unter ihrem eigenen Namen. Eine ähnliche Entwicklung hatte WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz für das Portal DerWesten zwar schon einmal angekündigt - umgesetzt wurde sie aber noch nicht.
Mit dem Online-Comeback der Zeitungs-Marke wollen die Braunschweiger sich nicht nur auf sich selbst, sondern auch aufs Lokale zurückbesinnen. Optisch wirkt dieses Unterfangen alles andere als altbacken. Die per Redesign komplett erneuerte Website offenbart einen Willen zu moderner Gestaltung samt sozialer Features.
Zeitgemäß
So finden sich prominent auf der Homepage platziert eine "Reden Sie mit"-Box mit den neuesten Nutzer-Meinungen zu einem Thema (zu einem Kommentaren-Stream reicht es offenbar noch nicht) und ein Kasten, der - per Javascript elegant umschaltbar - entweder Artikel-Empfehlungen der Redaktion oder der Leser anzeigen kann. Zeitgemäß ist auch der Content-Rotator für vier verschiedene Aufmacher-Themen auf der Homepage.
Offenbar war der Innovations-Wunsch aber so groß, dass Besucher mit älteren Browsern oder langsameren Rechnern dabei auf der Strecke geblieben sind. Darauf deuten einige Nutzer-Beschwerden hin. Zudem funktionieren nach wie vor über Suchmaschinen erreichbare Links auf alte Newsclick-Artikel nicht mehr.
Bezahl-Modell kommt
Die Macher indes geben sich stolz über "100.000 Leser" an den ersten drei Tagen nach dem Relauch ihrer "Bürgerzeitung 3.0" - ein Anspruch, den man durchaus Ernst nehmen darf. Schon unter ihrem früheren Chefredakteur Paul-Josef Raue versuchte sich die Zeitung mittels Leserkonferenzen und anderer Beteiligungen als Dialog-Medium zu profilieren. Jetzt ist dieser Anspruch endlich im originären Dialog-Medium, dem Internet, umgesetzt worden.
Allerdings dürfen die Leser bei den sieben Ausgaben der Braunschweiger Zeitung nicht nur diskutieren, sondern bald auch zahlen. "Nach einer Schnupperphase werden wir mit einem Metered Freemium Modell - bestimmte Themen stehen bis zu einer definierten Anzahl frei zur Verfügung - Paid Content einführen und somit in der Preispolitik alle Medienkanäle aufeinander abstimmen", kündigte Geschäftsführer Harald Wahls in einer Pressemitteilung an.