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+ Der Neue muss sich nun rhetorische Fragen gefallen lassen wie: "Kann ein Vollblutjournalist die größte deutsche ARD-Anstalt managen" (Spiegel Online)? NDR-Chef Lutz Marmor beispielsweise ist von Haus aus Jurist. Andererseits kamen auch Buhrows Vorgänger Nowottny, Pleitgen und die Hörfunk-Frau Piel aus dem Journalismus.
Buhrows Gegenkandidaten wiesen zwar beide mehr Management-Erfahrungen auf, doch beim Wahlgremium fielen sie durch: Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, bekam gerade einmal vier Stimmen, Stefan Kürten, Direktor bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU), ehemals ZDF, nur zwei.
Kandidat ohne Lager-Geruch
Anders die beiden Wahl-Verlierer gilt Buhrow, der als Gastredner schon vor vier Jahren einen ähnlichen Marktwert wie Peer Steinbrück hatte, politisch weder als rot noch schwarz. Der beinahe jungenhaft wirkende 54-Jährigen, der sich ein "Liftboy-Lächeln" attestieren lassen musste, siegte als Konsens-Kandidat, und zwar mitten im Bundestags-Wahljahr.
Anders die beiden Wahl-Verlierer gilt Buhrow, der als Gastredner schon vor vier Jahren einen ähnlichen Marktwert wie Peer Steinbrück hatte, politisch weder als rot noch schwarz. Der beinahe jungenhaft wirkende 54-Jährigen, der sich ein "Liftboy-Lächeln" attestieren lassen musste, siegte als Konsens-Kandidat, und zwar mitten im Bundestags-Wahljahr.
Bei seiner Pressekonferenz gab sich Buhrow so leger wie in seinen Moderationen, "gelöst und entschlossen, keineswegs staatstragend" (FAZ). Lockerer jedenfalls, als man es vom neuen Herrn über einen Jahres-Etat von 1,4 Milliarden Euro und mehr als 4.000 Mitarbeiter erwarten würde. Und trotzdem reden alle nur vom Sparen. Das ist das spezielle öffentlich-rechtliche Lebensgefühl, Buhrow wird es künftig - der Antritts-Termin steht noch nicht fest - gewiss mit einem Lächeln auf den Lippen verwalten.