2012 war das Jahr, in dem die hochfliegenden Pläne des Kölner Verlags M. DuMont Schauberg (Express, Stadtanzeiger, Kölnische Rundschau) sich in rote Zahlen auflösten: Das Zeitungshaus musste in diesem Jahr einen Fehlbetrag von 112,2 Millionen Euro ausweisen, berichtet die FAZ mit Bezug auf eine mehr als 50 DIN-A-4-Seiten umfassende Veröffentlichung im Bundesanzeiger.
Das dürfte absoluter Minusrekord für die Kölner sein, die 2012 die Frankfurter Rundschau in die Insolvenz schicken mussten. 2006 hatte das Familien-Unternehmen die Mehrheit an der linksliberalen FR erworben; 2009 kamen die Berliner Zeitung und Hamburger Morgenpost dazu. DuMont wollte bei den großen deutschen Zeitungshäusern mitmischen und redaktionsübergreifende Synergien schöpfen. Doch die Träume gingen nicht auf.
Die Frankfurter Rundschau kam auch nach der Übernahme nie aus den roten Zahlen und steht in der Bilanz 2012 nochmals mit 64,8 Millionen Euro in der Kreide. Dazu kam ein Fehlbetrag von 16,9 Millionen Euro aus Berlin und Hamburg. Auch mit Regional-TV in NRW und der Beteiligung an der israelischen Tageszeitung Haaretz hatte DuMont kein Glück.
Ergebnis der Expansion: Der Gesamtumsatz von DuMont sank im verflixten Jahr 2012 von 710 Millionen auf 671,2 Millionen Euro zurück und lag damit laut FAZ wieder unter dem Niveau des Jahres 2008.