Die Unanhängigkeit der
Frankfurter Rundschau wird durch die Gewährung einer Landesbürgschaft durch die hessische CDU-Regierung nicht gefährdet. In diesem Sinne zitiert die Zeitung in einem Artikel in der heutigen Ausgabe den Vorsitzenden des Hessischen Journalistenverbandes, Achim Wolff, sowie Gebhard Ohnesorge, Justitiar des Verbandes der Hessischen Zeitungsverleger.
Ohnesorge hatte bei einer Veranstaltung im Frankfurter Presseklub allerdings auch von einem Einzelfall gesprochen: Grundsätzlich dürfe es keine gezielten Subventionen des Staates für Printmedien geben. Der stellvertretende FR-Chefredakteur Stephan Hebel forderte von der Zeitungsbranche Konzepte, wie in Krisenzeiten die wirtschaftliche Unabhängigkeit gesichert werden könne.
Mit der Bürgschaft, die nach Angaben von Regierungssprecher Dirk Metz in den nächsten Tagen beurkundet werden soll, sichert die FR einen in der Höhe nicht genau bezifferten Millionenkredit ihrer Hausbanken ab. Nach einer
dpa-Meldung soll es sich um eine niedrige zweistellige Millionensumme handeln.
Auch die hessische Regierung wies den Verdacht einer Einflussnahme zurück. Für den Bürgschaftsausschuss des Landes sei es bei der Vergabeentscheidung allein um die wirtschaftliche Lage des Verlags sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen gegangen.