Bei der
Frankfurter Rundschau haben die Finanzkrise und ihre Bewältigung offenbar dazu geführt, dass sich die Zeitung dauerhaft neu erfindet. Am 12. Oktober mussten sich die Leser von der Redaktion wieder einmal ein umgestaltetes Blatt erklären lassen. Laut Chefredaktion handelt es sich um eine
"konsequente Weiterentwicklung der Strategie der FR", die da lautet, dem Publikum eine
"Mischung aus schneller Information und aufwändigen Hintergrundberichten" zu liefern.
Inhaltlich wirkt sich dies vor allem bei der Regional- und Lokalberichterstattung aus, die sowohl vom Umfang her als auch territorial (nach Nord- und Mittelhessen) erweitert wurde. Diese Gewichtsverlagerung ist seit der Übernahme durch die SPD-Medienholding
ddvg erklärtes Ziel. Andererseits soll das grüne Blatt aber auch nicht vom überregionalen Markt verschwinden.
Im deutschlandweiten Teil wird die Magazinisierung der Zeitung weiter vorangetrieben. Dabei hat man offensichtlich ganz stark an die Anzeigenkunden gedacht. So gibt es ein weiteres monothematisches
"FRplus" über das Reisen, und auch das Magazin selbst wurde erneut umgestaltet - oder wie es in solchen Fällen heißt:
"noch attraktiver" gemacht.
Nach der
FAZ und der
Süddeutschen lanciert nun auch die FR ein E-Paper, das zunächst kostenlos getestet werden darf und danach zu noch nicht benannten Preisen zu abonnieren ist. In der digitalen Faksimile-Version ist die Deutschlandausgabe schon am Vorabend ab 20 Uhr abrufbar; die Regionalausgaben sollen um 3 Uhr morgens folgen.