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Frankfurter Rundschau stellt neue Beilagen zur Disposition

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Die Frankfurter Rundschau plant, ihre erst vor zwei Jahren eingeführten Themenseiten "FRplus" fast vollständig einzustellen und auch die Veranstaltungsbeilage "Plan.F" zurückzufahren. Laut Tagesspiegel sollen lediglich das Sport-Plus am Montag und der anzeigenträchtige Reiseteil am Samstag weiter wie bisher erscheinen.

Der neue Geschäftsführer Karlheiz Kroke, der die Pläne auf einer Ressortleiterkonferenz am Dienstag vorstellte, sagte der taz, die Änderungen seien noch nicht endgültig. Die Redaktion werde einen eigenen Vorschlag unterbreiten, an welcher Stelle aus ihrer Sicht gespart werden könnte.

Zurückgenommener Relaunch
Der Relaunch der FR im Jahre 2003 sollte der defizitären Zeitung eigentlich einen moderneren Anstrich geben und neue Leser zuführen. Doch die Auflage stagnierte. Im dritten Quartal 2005 wurden nur noch 167.000 Exemplare verkauft. Zwar waren für die Blattreform zum Unmut der Redaktion keine neuen Mitarbeiter eingestellt worden. Laut Tagesspiegel soll der Redaktionsetat dennoch um zehn Prozent überzogen worden sein. Vor allem freie Autoren würden mit der Einstellung von "FRplus" ein Betätigungsfeld verlieren.

Offenbar plant die FR jedoch Investitionen in ihre Regionalredaktionen. Mehrere 100.000 Euro, so heißt es, sollen investiert werden. Prompt steht wieder einmal die Ausrichtung der FR als überregionale Zeitung in Frage. Oder auch nicht. Die nationale Verbreitung sei "in Blei gegossen", sagte Kroke laut taz.

Die SPD-Medienholding dd_vg hatte das linksliberale Blatt 2003 in schwerer finanzieller Schieflage übernommen. Nach eigenem Bekunden soll im nächsten Jahr ein neuer Mehrheitseigner gefunden werden. Dafür kann man wohl nicht genug sparen.
Zuletzt bearbeitet 08.12.2005 14:15 Uhr
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