Google hat nach zweimonatiger Experimentierphase sein Projekt Living Stories eingefroren. In Zusammenarbeit mit der New York Times und der Washington Post sollte Living Stories ein "neues Format für die Präsentation von News speziell für die Online-Nutzung" ausprobieren. Das Prinzip lautete: Alles auf einer Seite gebündelt.
Im Zentrum der von Google gehosteten Website stand das Storytelling: Alle Ressourcen zu einem Thema waren bestens miteinander verlinkt und verschlagwortet, und ein Zeitstrahl zeigte die Entwicklung jeder Geschichte. Wer mehr als nur Teaser lesen wollte, wurde nicht zu den Websites der Zeitungen geführt, sondern blieb auf Googles Seite und konnte den Volltext flink aufklappen.
Knackpunkt und Beifall
Aus Sicht der Verlage und ihrer Vermarkter dürfte dies ein Knackpunkt von Living Stories gewesen sein. Zudem läuft das Projekt nicht automatisiert wie Google News, sondern wurde von Redakteuren der beiden Zeitungen gepflegt. Aus Nutzersicht gab es laut Google viel Beifall: "75 Prozent der Leute, die uns ein Feedback übermittelt haben, sagten, dass sie das Format von Living Stories gegenüber einem traditionellen Online-News-Artikel bevorzugen."
Tot sind die Living Stories aber noch nicht, Google hat den Code als Open-Source-Projekt freigegeben. Damit können News-Portale die Software unter einer Apache-2.0-Lizenz von ihrer eigenen Domain aus nutzen. Da Living Stories auf Googles App Engine aufsetzt, können allerdings Traffic-Kosten anfallen. Google verspricht, in Zukunft Software-Tools zu programmieren, "die Living Stories noch leichter nutzbar für News-Organisationen machen".