Nachdem der Hochglanz mit Prominenten nicht so gut lief, testet Gruner+Jahr nun die Zugkraft von Vierbeinern auf 148 opulenten Seiten. Mit 130.000 Exemplaren bringt der Hamburger Konzern heute sein neuestes Zeitschriftenprojekt Dogs in den Handel. Der Verlag will das 3,90 Euro teure Zweimonats-Heft als "anspruchsvolles, emotionales Lifestyle-Magazin für Hundebesitzer" etablieren und zudem crossmedial über eine TV-Kooperation mit dem parallel auf Vox startenden Magazin Top Dog (Untertitel tatsächlich: Deutschland sucht den Superhund) und einem nach dem Frühstück ebenfalls freigeschalteten Online-Portal für Hundebesitzer vermarkten.
Dogs ist das jüngste Produkt der bislang nicht eben glanzvoll verlaufenen Zeitschriften-Offensive von G+J-Vorstand Bernd Buchholz, der sich den branchentypischen Spott über die Hunde-Arie verbeten hat und statt dessen lieber die "völlig neue Idee" gewürdigt wissen will. Das Konzept ging als Sieger aus der hausinternen "Redaktionellen Ideen-Olympiade" (kurz RIO) hervor und stammt von der Redaktion der Zeitschrift Decoration, die zur Belohnung an die Copacabana reisen durfte.
Decoration-Chefredakteur (und Hundebesitzer) Thomas Niederste-Werbeck, der auch die Leitung von Dogs übernahm, hat nun drei Hefte Zeit, die Nachhaltigkeit seines Konzeptes zu erproben. Erst dann wird sich zeigen, ob G+J wirklich auf den Hund gekommen ist. Im Erfolgfall könnte, wie WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz auf den Münchner Medientagen vorschlug, nächstes Jahr ja "Cats" nachgeschoben werden.