Journalisten sind statusbewusst und nehmen gerne Rabatte in Anspruch. Das muss sich wohl der
Deutsche Fachjournalisten-Verband gedacht haben, als er die Idee zur Herausgabe einer
JournalistenCard hatte. Die Visakarte, für 23 Euro pro Jahr (drei Monate kostenloser Test) kein besonderes Schnäppchen,
"ist die einzige Kreditkarte, die sich ausschließlich an Journalistinnen und Journalisten richtet" und
"dient auch als Nachweis gegenüber Presserabatt-Anbietern", so der Pressetext.
Letztere Behauptung speist sich allerdings eher aus Wunschdenken. Auf der zugehörigen Website sind nämlich erst ein halbes Dutzend Anbieter als Kooperationspartner gelistet. In einschlägigen Rabatt-Websites und -broschüren können Journalisten aber ein Vielfaches an Angeboten finden - ohne spezielle Kreditkarte, aber mit Presseausweis.
Pikant ist in diesem Zusammenhang die Ankündigung, dass die JournalistCard
"nur nach Vorlage eines gültigen, anerkannten Presseausweises ausgestellt" wird (Pressetext). Der DFJV gibt zwar selbst einen Ausweis heraus, doch zählt er nicht zu den autorisierten Emittenten des bundeseinheitlichen Presseausweises.