Herbert Riehl-Heyse, einer der wenigen und vielleicht auch letzten stilprägenden Zeitungs-Journalisten dieser Zeit, ist tot. Er erlag in der Nacht zum 23. April einem Krebsleiden. Riehl-Heyse arbeitete seit 1971 - mit einem kurzen Intermezo als
Stern-Chefredakteur 1989 - bei der
Süddeutschen Zeitung, unter anderem als Chefreporter und leitender Redakteur.
Sein journalistisches Programm hat Riehl-Heyse, basierend auf einer Vorlesungsreihe 2001 in Wien, im vergangenen Jahr noch zu Papier gebracht.
"Arbeiten in vermintem Gelände - Macht und Ohnmacht des Journalismus", heißt das Buch mit den Vorlesungstexten und weiteren Aufsätzen.
Riehl-Heyse war keiner von den großen Alleswissern im Journalismus. Er stellte Fragen. Gegen den investigativen Hype hat der profilierte Schreiber stets angefochten; lieber erzählte er Geschichten oder wählte im
"Streiflicht" die kleine, scheinbar leichte Form.
Herbert Riehl-Heyse wurde nur 62 Jahre alt.