Jürg Häusermann: Journalistisches Texten. Sprachliche Grundlagen für professionelles Informieren. Reihe praktischer Journalismus; Bd. 43, UVK, Konstanz, 2001, 219 Seiten, 19,90 Euro
Jürg Häusermann ist nicht Wolf Schneider. Und das ist auch gut so. Denn der Tübringer Medienprofessor und Hörfunk-Experte zeigt mit dem von ihm herausgegebenen Buch, dass es auch noch einen Stil jenseits des
"Stilpapstes" Schneider und dessen oftmals apodiktisch fomulierten Maximen gibt.
Allerdings folgt Häusermann demselben Muster: Anhand von konkreten Beispielen aus dem journalistischen Alltag werden Fehler aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge gemacht. Ziel ist die Schulung eines kritischen Umgangs mit der Sprache - der eigenen und der fremden, denn journalistische Texte entstehen oft aus fremden Quellen. Diesem Ziel nähert sich dieses Lehrbuch nicht sprachwissenschaftlich-abstrakt, sondern pragmatisch.
Interessant und auch etwas heikel sind die Tipps für die verschiedenen Formen der Textkritik - vom Gegenlesen bis zur Blattkritik -, da viele Journalisten ihre
"Werke" nur ungern zur Diskussion stellen.