Häusermann,Jürg: Journalistisches Texten. Sprachliche Grundlagen für professionelles Informieren, UVK Medien, 2001, 220 Seiten, Broschiert, Euro 19,90
Wer sich um guten journalistischen Stil bemüht, muss in erster Linie lernen, kritisch mit den Formulierungen Anderer umzugehen. Denn journalistische Texte entstehen aus fremden Texten: Presse-Erklärungen, Interview-Antworten und viele andere Dokumente, die das Recherchematerial bilden, stammen von den Menschen, Gruppen und Organisationen, über die berichtet wird. In ihrer Sprache spiegeln sich deren Sichtweisen und Meinungen. Es gehört deshalb zu den wichtigsten journalistischen Fähigkeiten, eigene und fremde Sprache zu unterscheiden und voneinander abzugrenzen.
Jürg Häusermann lehrt sprachliche Mittel bewusst einzusetzen, um zu verhindern, dass fremde Perspektiven und Interpretationen unkontrolliert in den eigenen Text einfließen. Es ist ein Unterschied, ob die Bahn bei einem unerwarteten Andrang von Reisenden diese »überredet, auszusteigen« (DPA) oder »aus dem Zug werfen lässt« (Express). Jürg Häusermann zeigt außerdem, wie fachspezifische Informationen verständlich vermittelt werden können, und leitet an zur attraktiven Präsentation von Texten durch Überschrift und Lead. Tipps für die verschiedenen Formen der Textkritik – vom Gegenlesen bis zur Blattkritik – runden das Lehrbuch ab.(Verlagstext)