Unter Verwendung des alten Zeitschriftennamens Life hat der Zeitschriftenkonzern Time Inc. eine große Datenbank für Fotojournalismus ins Netz gestellt. Das Joint Venture mit dem Bildagentur-Schwergewicht Getty Images hält mehr als 15 Millionen Pressefotos bereit und ist nach eigenen Angaben "die größte und am schnellsten wachsende Sammlung professioneller zeitgenössischer und archivierter Photos, die jemals zusammengestellt wurde" - und jeden Tag sollen 3.000 neue hinzukommen.
Mit dem digitalen Bilderberg peilt das neue Portal allerdings keine professionellen Kunden als Zielgruppe an, sondern Privatleute. Die dürfen nicht nur typisch Web-zwei-nulligen Sachen machen (Fotos bewerten, in ihren Blogs verlinken oder andere darauf aufmerksam machen, sondern diese auch kostenlos zum eigenen Gebrauch ausdrucken. Diese "Print"-Funktion initiiert aber nichts weiter als einen Ausdruck der Webseite.
Für echte Druckqualität muss man dagegen zahlen. Zu diesem Zweck führt bei vielen Bildern eine "Purchase"-Link zu einem externen Dienstleister aus der Flickr-Kategorie namens QOOP - Motto: "Make money with social commerce". So sozial, dass sie ihre teuren Archive samt den massenhaft gehorteten Bildrechten vollends ausschlachten würden, sind die Branchengiganten dann doch nicht.