In der Medienbranche findet gerade das große Selbst-Outing statt: Am Montag teilte die
WAZ-Gruppe nirgendwo anders als in der WAZ mit, dass
"der Einstieg beim renommierten Süddeutschen Verlag eine interessante Perspektive" sei. Einen Tag später legte der
Holtzbrinck-Verlag im hauseigenen
Handelsblatt nach und bestätigte in aller Kürze, dass den SZ-Gesellschaftern München ein Angebot aus Stuttgart vorliege. Umso länger berichtet die Wirtschaftszeitung dagegen über die Interessen der indes noch im Prüfungsstadium befindlichen Essener Konkurrenz.
Dem WAZ-Bericht zufolge benötigt der Süddeutsche Verlag rund 100 Millionen Euro, eine Summe, deren Zahlung aus Sicht der WAZ
"für einen respektablen Minderheitsanteil reichen" würde. Die Initiative zu den Beteiligungsgesprächen sei von München ausgegangen. Eine interne Prüfung befinde sich bereits im fortgeschrittenen Stadium, doch gebe es in wichtigen finanziellen Punkten noch keine Einigung.
Die WAZ selbst hatte Holtzbrinck als Konkurrenten genannt, was nun offiziell geworden ist. Von den ebenfalls ins Spiel gebrachten Medienhäusern Ippen (u.a.
Münchner Merkur und
tz) und
Madsack gibt es hingegen noch keine Bekenntnisse, wie das Handelsblatt recherchiert hat: Während die Ippen-Gruppe keine Bestätigung geben wollte, habe man sich in Hannover nicht geäußert.