Die Nachrichtenagentur ddp gehörte schon dem späteren Euro-Gegner Bolko Hoffmann, dem TV-Großpleitier Leo Kirch, der ProSiebenSat.1-Gruppe, nach einem Management-Buyout u.a. dem Chefredakteur Lutz Schumacher, der sich inzwischen auf das Outsourcen von Zeitungsredaktionen spezialisiert zu haben scheint, und schließlich der Starnberger Beteiligungsgesellschaft Arques, die auf die Sanierung maroder Firmen spezialisiert ist.
Nun hat Arques ddp wieder verkauft, zusammen mit einem Chemie-Unternehmen, einem Hersteller von Klebeband und einem Firmenverbund aus der Elektrotechnik. Nun ja. 30 Millionen Euro soll der Vierer-Pack gekostet haben. Der Käufer ist eine weitere Beteiligungsgesellschaft namens BluO, die auch auf die Sanierung maroder Firmen spezialisiert ist, und deren Geschäftsführer Peter Löw und Martin Vorderwülbecke früher als Vorstände von Arques fungierten.
Sonst geht es dem ddp aber gut. Das Unternehmen sei schuldenfrei, habe seine Umsätze 2008 im vierten Jahr in Folge steigern können und sein operatives Ergebnis bei einem Gesamtumsatz von 12,0 Millionen Euro von 1,8 Millionen auf 2,5 Millionen Euro verbessert, teilten die neuen, alten Eigentümer mit. Der vor 38 Jahren aus der US-Nachrichtenagentur UPI hervorgegangene Depeschendienst erreicht demnach heute 80 Prozent der deutschen Tageszeitungs-Auflage. Auch mit der WAZ-Gruppe, die sich seit Jahresbeginn auf den dpa-Dienst spart, schloss der ddp einen neuen Vertrag ab.