Die
Netzeitung produziert seit Montag für die Dresdner Morgenpost eine tägliche
"Geld"-Seite, die nachmittäglich druckfertig angeliefert wird. Als Zulieferer tritt die Internet-Zeitung damit in Konkurrenz zu Dienstleistern wie der Nachrichtenagentur
ddp, die ebenfalls fertige Seiten anbieten. Für Regionalzeitungen ist diese Lösung billiger als die redaktionelle Eigenproduktion.
Für die Netzeitung bedeutet der Auftrag aus Sachsen einen weiteren kleinen Schritt auf dem Weg, sich als Content-Lieferant zu profilieren, nachdem das Kerngeschäft, die Online-Zeitung, sich allein durch Werbung nicht ausreichend finanzieren lässt. Gerade in den zurückliegenden Sommermonaten stagnierten die Banner-Buchungen dem Vernehmen nach empfindlich.
Dies trifft die Netzeitung umso härter, als hinter dem Online-Medium kein finanzstarker Verlag mehr steht, der auflaufende Verluste ausgleichen könnte. Chefredakteur Michael Maier kaufte das Blatt zusammen mit dem Wirtschaftspublizisten Ralf-Dieter Brunowsky von BertelsmannSpringer.
Deshalb betätigt sich die Netzeitung seit Jahresbeginn auch als Lieferant von Radionachrichten. Insgesamt werden acht Sender beliefert, darunter Klassikradio. Gegenüber der Berliner Zeitung bezifferte Chefredakteur und Mitbesitzer Michael Maier den Anteil der Radio-Zulieferungen am Gesamtumsatz auf fünf Prozent.