Bei
Axel Springer geht weiter konsequent Ballast über Bord. Fünf Jahre nach der Einstellung der
Allegra trennt sich das Verlags-Dickschiff auch von dem monatlichen Frauen-Titel
Jolie. Die ebenfalls von
Axel Springer Mediahouse in München gemachten Jugendzeitschriften
Mädchen und
Popcorn werden gleich mit abgestoßen.
Käufer des Paketes ist der auf Bastel- und Handarbeits-Zeitschriften spezialisierte
OZ-Verlag in Rheinfelden. Der erhält obendrauf Springers 50-Prozent-Anteil am gemeinsamen Freiburger Joint Venture
Family Media - wenn das Bundeskartellamt zustimmt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Neuordnung in Heimwerker-Manier
In der Springer-Kommunikation läuft der Verlauf unter dem Schlagwort
"Neuordnung". Dabei scheint das Hemwerker-Motto
"Was nicht passt, wird passend gemacht" Pate gestanden zu haben:
- Die verbliebenen Frauen-Titel werden dem Geschäftsbereich der Programmies zugeschlagen
- Musikexpress & Co. kommen zur Welt-Zeitungsgruppe nach Berlin.
Diese Neuordnung ermöglicht immerhin die charmanten Personalentscheidung, dass Springers Pop-Star Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der
Welt am Sonntag, zusätzlich zum Herausgeber der Musik-Titel avanciert. Dagegen verlässt Geschäftsführer Moritz von Laffert das entleerte Münchner Mediahouse in Richtung
Conde Nast, wo er ab 1. Oktober als Deutschland-Chef einen Teil des Erbes von Bernd Runge antritt.