Pressekonferenz in Berlin:
Höhere Eigenverantwortung in Sachen Gesundheit, mehr Wettbewerb im Gesundheitsmarkt: Eine Antwort lautet – Kompaktkur

Berlin, 11. November 2009. Bei mehr Wettbewerb im Gesundheitssystem, wie von der schwarz-gelben Koalition festgeschrieben, hat die Kompaktkur gute Chancen, sich im Markt der Gesundheitsanbieter von präventiven Gesundheitsleistungen zunehmend durchzusetzen. Das war der Tenor einer Pressekonferenz „ Kompaktkur: Komfortabel wieder Kondition gewinnen!“ am Mittwoch in Berlin.
Der Deutsche Heilbäderverband e. V. und die Interessengemeinschaft Kompaktkur e. V. (IGKK e.V.) gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass angesichts der voraussehbaren Veränderungen im Gesundheitssystem und der Notwendigkeit höherer Eigenverantwortung der Bürger für ihre Gesundheit diese hocheffektive Kur-Form noch mehr Akzeptanz findet und sich im Markt positioniert.

Markus Schneid, Geschäftsführer des Deutschen Heilbäderverbandes e. V., hob die wachsende Bedeutung der mehr als 300 deutsche Kurorte und Heilbäder als Wirtschaftsfaktor hervor. Sie seien Kompetenzzentren für Gesundheit, Beispiel dafür sei die Kompaktkur.

Wolfgang Diekmann, stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft Kompaktkur e. V. und Kurdirektor des Staatsbades Meinberg, verwies auf die hohe medizinische Wirksamkeit dieser Variante der klassischen ambulanten Badekur. Vor mehr als zehn Jahren entstanden als eine ambulante Vorsorgeleistung, die bei bestimmten Indikationen an ausgewählten Kurorten mit ortsgebundenen und kurortspezifischen Heilmitteln erbracht wird, erfülle sie heute erst recht alle Anforderungen an eine moderne Präventionsform. Es sei an der Zeit, die Erfahrungen, die mit der Kompaktkur gewonnen worden seien, politischen Entscheidern ebenso wie einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.

Heinz-Gustav Wagener, der vor mehr als zehn Jahren in Bad Pyrmont die Kompaktkur mit aus der Taufe gehoben und weiterentwickelt hat, ist heute im Vorstand der IGKK e.V. aktiv. Er belegte mit einem Kostenvergleich zwischen Kompaktkur und stationärer Rehabilitation den deutlichen Vorteil der ersteren. Weitere aktuelle Forderungen wie höhere Selbstbeteiligung der Patienten und höhere Selbstverantwortung schließt diese Vorsorgemaßnahme bereits ein. Für Ärzte, deren Budget durch die Verordnung einer solchen Maßnahme nicht belastet wird, ist die Kompaktkur ebenso akzeptabel wie für Arbeitgeber, denn sie erfordert keine Krankschreibung und damit Lohnfortzahlung.

Maximale Heilungserfolge, die durch eine intensive Arbeit am Kurort und die Motivation zu einem verstärkten Gesundheitsbewusstsein erreicht werden, wurden durch Berichte aus drei Kurten mit unterschiedlichen Kompaktkurangeboten nachdrücklich belegt.
Dipl.-Psychologin Elke Loebnau, Bad Meinberg, erläuterte am Beispiel Tinnitus-Kompaktkur das Zusammenspiel aller Elemente dieser Kurform, das auf die aktive Einbeziehung des Erkrankten, die individuell ganzheitliche Behandlung, die Stärkung eigener Ressourcen und Hilfe zur Selbsthilfe abzielt. In Bad Meinberg wird die Langzeitwirkung der Maßnahme verfolgt, dabei zeige sich ganz konkret, dass zu 90 Prozent eine Wiederherstellung der dauerhaften körperlichen und geistigen Belastung erreicht wird, erhöhte Lebensqualität und berufliche Präsenz eingeschlossen.

Dr. med. Hartmut Bessler, Internist und Badearzt in Bad Salzuflen, berichtete über die zunehmende Anzahl von Patienten mit krankhaftem Übergewicht und des damit verbundenen Metabolischen Syndroms. Gerade die in der Kompaktkur im Verlauf von drei Wochen zu leistende umfassende Veränderung des Lebensstils, erreicht durch das Prinzip Verstehen – Erlernen – Motivieren – Umsetzen, könne in der Perspektive die gesundheitliche Situation einer großen Bevölkerungsgruppe verbessern. Bei wesentlichen Parametern wie Bauchumfang, Tryglyceriden, Nüchternblutzucker, LDL-Cholesterinsenkung und HDL-Steigerung zeige die Kompaktkur messbare Erfolge.

Ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts ist die Osteoporose-Kompaktkur in Bad Pyrmont. Werner Streicher, stellvertretender Kurdirektor, nannte dabei die Arbeit mit den Patienten in kleinen Gruppen, die Bedeutung sozialer Kontakte im Kontext mit der Erkrankung und auf diesem Wege die Stärkung der eigenen Kräfte im Prozess der Auseinandersetzung mit der Osteoporose.

Für rund 30 Indikationen gibt es gegenwärtig Kompaktkuren. Weitere Informationen bietet das Internetportal www.kompaktkur.de.