Fast jeder Fünfte muss bis 2004 gehen im
Süddeutschen Verlag. Da ist es wohl nicht ganz inkonsequent, das auch
Dirk Refäuter, Sprecher der Geschäftsführung, geht. Der glücklose Manager, erst seit September 2000 an der operativen Verlagsspitze, war zusehends zwischen die Fronten geraten: der fünf Familienstämme einerseits, von denen es hieß, sie hätten in guten Zeiten zu viel Geld in die eigene Tasche fließen lassen, und auch der Redaktion des Flaggschiffs
Süddeutsche Zeitung, die sich sicher fühlte und umso heftiger erwachte.
Ein sechster Investor, der frisches Geld in den verlustreichen Verlag pumpte, wurde unter seiner Ägide mit der Südwestdeutschen Medien-Holding (SWMH) noch gefunden, das einschneidende Sanierungsprogramm auf den Weg gebracht. Zum Jahresende scheidet Refäuter nun
"auf eigenen Wunsch" aus. Seine Aufgaben sollen künftig die beiden Geschäftsführer Klaus Josef Lutz und Hanswilli Jenke in Personalunion übernehmen.