"Schuster" Ostrowski am Bertelsmann-Leisten

So lächelt ein Gewinner. Hartmut Ostrowski steht ab 1. Januar 2008 an der Konzern-Spitze in Gütersloh.
Foto: Bertelsmann
So lächelt ein Gewinner. Hartmut Ostrowski steht ab 1. Januar 2008 an der Konzern-Spitze in Gütersloh.
Foto: Bertelsmann
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann wird auch künftig von einem Eigengewächs aus der Region geleitet. Der Aufsichtsrat des von der Eigentümer-Familie Mohn regierten Unternehmens wählte wie erwartet Hartmut Ostrowski zum Vorstandsvorsitzenden ab 2008 - natürlich einstimmig.

Der 48-Jährige kommt wie sein Vorgänger Gunter Thielen aus der hauseigenen Drucksparte Arvato. Ostrowski gilt auch als Ziehsohn Thielens, den er 2002 bereits als Arvato-Chef beerbte und der nun an die Spitze des Ausichtsrats wechselt. Zudem hat der neue Chef wie auch der alte einen guten Draht zum Firmen-Patriarchen Reinhard Mohn und seiner Frau Liz.

"Hartmut Ostrowski steht für exzellentes Unternehmertum, für wirtschaftlichen Erfolg, und nicht zuletzt repräsentiert er mit seinem partnerschaftlichen Führungsstil die bewährte Bertelsmann-Unternehmenskultur", proklamierten die Mohns in einem gemeinsamen Statement.

Bertelsmann bleibt damit seiner wiedergefundenen Rolle als Familienunternehmen treu. Im vergangenen Jahr machten sich die Mohns mit viel Geld wieder zu uneingeschränkten Herren im eigenen Haus und zogen damit endgültig einen Schlussstrich unter das New-Economy-Kapitel unter dem früheren Vorstandsvorsitzenden Thomas Middelhoff.

Seit dem 4,5 Milliarden Euro teuren Aktienrückkauf von Investor Albert Frere ist der Traditionskonzern allerdings stark überschuldet. Für den neuen Chef Ostrowski gilt deshalb wohl das alte Motto: Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Zuletzt bearbeitet 22.01.2007 09:17 Uhr