Trotz stagnierender Umsätze im Print-Geschäft: Der Axel-Springer-Verlag erwirtschaftet mit seinen inländischen Zeitungen immer noch 24,8 Prozent Rendite und wird auf seinem angestammten Geschäftsfeld auch 2011 "hoch profitabel" sein, wie Vorstands-Chef Mathias Döpfner in seiner Jahresbilanz versprach.
Für das Wachstum sorgen indes andere Geschäftssegmente: Bei den digitalen Medien weist der Verlag ein Umsatz-Plus von 51,3 Prozent, im internationalen Print-Geschäft von 28,6 Prozent aus. 28,1 Prozent vom Umsatz erzielt Springer inzwischen im Ausland. Trotzdem ist das einheimische Zeitungs-Geschäft mit der Bild-Zeitung an der Spitze nach wie vor das erste Standbein von Springer:
- Zeitungen national 1.194,2 Millionen Euro (-1,6 %)
- Zeitschriften national: 486,1 Millionen Euro (-6,1 %)
- Print international: 400,9 Millionen Euro (+28,6 %)
- Digitale Medien 711,8 Millionen Euro (+51,3 %)
Unter dem Strich vermeldete Springer für das letzte Jahr mit 510,6 Millionen Euro einen Rekord-Gewinn (EBITDA), steigerte seinen Umsatz auf 2,89 Milliarden Euro und kündigte eine Dividenden-Erhöhung von 4,40 Euro auf 4,80 Euro samt Aktien-Splitt im Verhältnis 1.3 an. Trotzdem reagierte die Börse mit einem Kursverlust von fast sieben Prozent. Den Aktionären fehle die Phantasie, kommentierte das Handelsblatt.
Spekulationen, wonach Springer sich doch noch die TV-Gruppe ProSiebenSat.1 einverleiben oder zumindest zu 25 Prozent als "Anker-Aktionär" (Süddeutsche) einsteigen könnte, wollte Döpfner indes nicht nähren. Statt dessen verkündete der Verlag die Übernahme von Kaufda. Das Berliner Start-up produziert digitale Einkaufsprospekte - die zugegebenermaßen nicht besonders originell wirkende Fortsetzung der ollen Zeitungs-Beileger.