Einen Preis für phantasievolle Wortschöpfungen lobt der Wörterbuchverlag
Pons aus. Der wird zwar nicht mit Geld aufgewogen (in Worten: null Euro Dotierung), ist aber originell. In seiner fünften Auflage galt der Preis allen eingereichten Begriffen, die 2004 erfunden (!) und erstmals (!) publiziert worden.
So kreierte Hilmar Schmundt (
Spiegel) den
"Powerpointillismus", der die Unsitte umschreibt, fehlende Inhalte in Präsentationen durch grafischen Schnickschnack zu ersetzen. Siems Luckwaldt (
Financial Times Deutschland) erfand den
"Guccihuahua" als Rassebezeichnung für verwöhnte Hündchen. Sein Zeitungs-Kollege Christian Baulig nannte die Folterbilder aus dem Irak
"Massenbelichtungswaffen".
Von Jochen Bittner (
Zeit) stammt die Wortverschmelzung
"Großbritánamo". Bill Clinton auf Buch-Werbetour war bei Dietmar Dath (
FAZ) ein
"Charismakler". Willi Winkler nannte in der
Süddeutschen die Methoden eines ZDF-Historenverfilmers
"Knoppaganda".
Alt bekannt wirkt hingegen die
"Duz-Attacke", die Rainer Moritz (SZ) zugeschrieben wird. Für
"Hartzweh" werden gleich zwei Erfinder kreditiert: Christine Dössel (SZ) und Tobias Rüther (FAZ). Und für den englischen Begriff
"Powerpointillism" spuckt Google mehrere ältere Fundstellen aus. Gilt als Erfinder schon, wer nur ins Deutsche übersetzt?