"Es ist doch Unsinn, wenn in Essen ein Zeitungsjournalist über Katzen schreiben soll - und wir haben lauter Katzenexperten in München." Also sprach WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach in der Financial Times Deutschland. Keine Katzen-, sondern fünf Frauen-Titel rund um das Goldene Blatt ziehen jetzt tatsächlich nach München: Die WAZ-Mediengruppe will ihren Zeitschriften-Standort Düsseldorf zum 31. Dezember 2009 schließen.
Nach München-Ismaning kam der Essener Konzern durch die schrittweise Übernahme des Gong-Verlages. Dort wird auch die organisatorisch der Düsseldorfer Verlagseinheit zugehörige Frau im Spiegel gemacht. Künftig wird die gesamte Frauen- und Programmpresse in dem Münchner Vorort zusammengelegt. "Wir möchten mit dieser Maßnahme vor allem auch die journalistische Qualität stärken und Raum für Kreativität und die Entwicklung neuer Objekte bieten", wird Zeitschriften-Geschäftsführer Manfred Braun in einer Hausmitteilung zitiert.
Das Qualitäts-Argument gebrauchte der Verlag auch schon bei der Zentralisierung seiner Zeitungs-Redaktionen. Allerdings werden dabei rund 300 der 900 Arbeitsplätze in den Redaktionen eingespart. Der Zeitschriften-Umzug betrifft nun nach Angaben des DJV rund 100 Arbeitsplätze. Immerhin: Die Münchner Katzenexperten werden bald mehr Arbeit haben.