Die
Zeit und die
Süddeutsche Zeitung wollen beide Wissen schaffen - und jeder möchte dabei der erste sein. Nachdem München das Debüt von
Süddeutsche Zeitung Wissen um eine Woche auf den 4. Dezember vorverlegte, kontert Hamburg jetzt mit dem 2. Dezember als Ersterscheinungsdatum für
ZeitWissen. Noch schneller ist allerdings
Bauer mit der zweiten Ausgabe von Horizonte: Publikationsdatum 1. Dezember.
Dabei hatte der
Süddeutsche Verlag sogar per Pressemitteilung sein Erstgeborenenrecht angemeldet:
"Wir waren die ersten, die ein Wissensmagazin angekündigt haben, also bringen wir es auch als erste heraus", ließ sich Objektleiter Andreas Tazl kürzlich zitieren. Auch in anderen Belangen wird München von Hamburg übertroffen. So kostet
ZeitWissen mit fünf Euro einen Euro mehr und kündigt eine Auflage von 250.000 Exemplaren an - 50.000 mehr als die süddeutsche Konkurrenz an.
Populäre Konzepte
Bleibt die Frage, wer nun das bessere Magazin macht, zumal sich die Ansätze ähneln. Der Zeit-Verlag annonciert
"kompetente und tief gehende Information mit einem leichten, gut lesbaren Stil", der SV will
"verständlich und auf hohem Niveau über die interessantesten Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Technik" berichten. Gegen die etablierten Wissenschafts-Titel setzen beide Zeitungshäuser ihren guten Namen und das Konzept, weder so populär wie P.M. noch so elitär wie Fachjournale zu sein.
Allerdings ist
ZeitWissen redaktionell eigenständiger organisiert. Das Magazin soll nach Verlagsangaben zunächst vierteljährig erscheinen und besitzt mit Andreas Sentker und Gero von Randow eigene Herausgeber. Chefredakteur Christoph Drössner war auch Zeit-Redakteur. Für
Süddeutsche Zeitung Wissen zeichnet in Personalunion SZ-Ressortleiter Patrick Illinger verantwortlich. Ob und wie oft es künftig erscheinen wird, muss sich nach der Premierenausgabe erweisen.