Zitiert: Das Internet ist kein Massenmedium

"Das Internet ist kein Massenmedium. Die Massenmedien haben ihre Stärken und ihre Schwächen. Die Stärken des Fernsehens oder des Rundfunks beispielsweise sind unmittelbar abhängig davon, was sie nicht können. Sie sind nicht interaktiv. Das ist gleichzeitig aber auch die Stärke des Fernsehens. Es orientiert sich nicht am Feedback, sondern nur ganz abstrakt über Quoten. Wenn Sie bei einem Fernsehsender anrufen, wird der Anruf registriert, aber letztendlich bewirkt er nichts. Diese “Nichtinteraktivität” der Massenmedien hat natürlich auch den ganz großen Vorteil, dass Sie dort auf eine ganz bestimmte Weise Aufmerksamkeit erzwingen können. Sie sagen einfach: Das ist heute angesagt."

Der Medientheoretiker Norbert Bolz, von Haus aus Religionswissenschaftler, im Interview mit dem Online-Magazin The European über den Sinn sozialer Netzwerke, die seiner Deutung nach die Religion ersetzen, indem sie Weltvertrauen durch Kommunikation - oder auch: Geschwätz - herstellen.
Zuletzt bearbeitet 04.05.2010 11:12 Uhr