Derzeit versuchen alle Nachrichtenseiten denselben Kurs: Sie versuchen, die Reichweite hochzupeitschen – um Werbung zu verkaufen. Wenn Sie Boulevard und schnelle Nachrichten machen wie die Bild-Zeitung im Internet, bekommen Sie mehr Traffic. Das passt aber nicht zur FAZ. Wir können also im Wettbewerb um Reichweite nicht gewinnen. Es muss um Qualität gehen. Da müssen wir so gut wie möglich sein. Am besten im Digitalen noch besser, als es auf Papier möglich ist, weil wir andere technologische Gegebenheiten, wie zum Beispiel die Integration von Bewegbildinhalten, nutzen können. Wenn sich die Zeitung und das digitale Angebot inhaltlich angleichen, müssen Sie auch das Geschäftsmodell konvergent gestalten. Im Idealfall verdienen wir dann mit Werbung und Bezahlinhalten.
Wir müssen lernen, die Kannibalisierung zu lieben. Dies erreichen wir dann, wenn wir pro Einzelkunde im Digitalen eine höhere Marge erzielen als mit Print. Da müssen wir hin.
FAZ-Geschäftsführer Tobias Trevisan erklärt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, warum das konservative Zeitungs-Flaggschiff Paid Content einführen möchte. Wann genau?
Sobald wir können. Wir wollen keinen Termin nennen, im Umgang mit der Technik erlebt man immer wieder Überraschungen. Wir bemühen uns, das so schnell wie möglich zu machen. Vielleicht in diesem Jahr. Wenn es halt nicht möglich ist, dann nächstes Jahr.