Gegen eine für damalige Verhältnisse ungeheure Abfindung von einer Million Mark verschwand Jacobi Ende 1968 aus dem Impressum des Spiegel und wurde nach einer Karenzzeit Chefredakteur der Welt am Sonntag. Während sein altes Blatt die Ostpolitik Willy Brandts nach Kräften förderte, verglich Axel Springer den Bundeskanzler in einem Brief an seinen neuen Vertrauensmann mit Hitler. Jacobi war der SPD kaum mehr zugeneigt, aber seit je subtiler. Wenn er über seine Gegner schrieb, brillierte er mit einem konservativen Snobismus, den die Welt gern zum Markenzeichen erhoben hätte. 'Über Goethe wuchs Grass. An Hochschulen verdrängte ordinäre Macht die Ordinarienmacht. Das Aussehen der Masse wurde zu einem neuen Schönheitsideal, Grün zur Modefarbe der Politik. Eines Tages fand ich eine brennende Zigarettenkippe auf dem angesengten Ledersitz meines offen geparkten Wagens: ich stellte den Roadster fortan in die Garage, die SPD bald darauf den Kanzler.'Die Süddeutsche Zeitung über Claus Jacobi, zur Zeit der Spiegel-Affäre Chefredakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins, der mit 86 Jahren in Hamburg verstorben ist.