Mehr als sieben Millionen Meldungen der Deutschen Presse-Agentur sind erstmals im Internet recherchierbar. Bislang waren die dpa-Dienste nur für Medienkunden im Abonnement erhältlich. Dieses Kerngeschäft behält aber nach wie vor einen entscheidenden Informationsvorsprung, denn die Online-Datenbanken werden erst mit 72-stündiger Verzögerung (für Bestandskunden eventuell 24 Stunden) gefüllt. "Wir wollen unseren bestehenden Produkten natürlich keine Konkurrenz machen", sagt Reiner Zwick, Leiter von dpa-Business. Konkurrenz macht dpa allerdings kommerziellen Datenbank-Hosts wie Genios, die bislang schon archivierte Artikel der Agentur verkaufen. Hier kann dpa ein umfangreicheres und günstigeres Angebot machen, weil nicht jeder Artikel einzeln abgerechnet wird, sondern Kunden im Vorhinein Abruf-Kontingente angeboten werden. Auch die neue dpa-Rechercheplattform textdatenbank.dpa.de ist nicht für jedermann offen. Zielgruppe sind Redaktionen, PR-Agenturen, Fachverlage, Unternehmen und Verbände. Suche und Trefferlisten sind kostenlos, allerdings nicht ohne telefonische (!) Registrierung möglich. Erst der Artikel-Volltext kostet dann Geld. Nach eigenen Angaben umfassen die online verfügbaren Datenbanken den kompletten dpa-Basisdienst mit den Ressorts Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Vermischtes und Sport sowie die dpa-Landesdienste seit 1983. Es handelt sich also um die "echten" dpa-Dienste, nicht die abgespeckte Internet-Variante, die auf diversen Portalen kostenlos zu lesen ist. Außerdem verfügbar: die Pressemitteilungen von news aktuell (seit 1994, unter Presseportal ohnehin schon kostenfrei verfügbar) und gms Global Media Services (seit 1995), der dpa-Europadienst (seit 1996), Wirtschaftsnachrichten von dpa/AFX (seit 2000), der Englische und Spanische Dienst sowie Reportagen (seit 2001). Eingestellt hat dpa hingegen die Zusammenarbeit mit News-on-web, einem Berliner Dienstleister, der über eine Software den direkten Bezug von Meldungen ähnlich wie in den Redaktionsystemen der Agenturkunden ermöglichte.