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Netzpresse

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pressefreiheit
Caro, Gast, vom 20.04.2005 21:02 Uhr
 
Wie soll es mit der Pressefreiheit im Großen aussehen, wenn schon die allerkleinste Städelpostille mit der Schere im Kopf arbeitet und einseitig politisch mitmischen will; z.B. eine Rubrik Lesermeinung nur eröffnet, wenn bestimmte Leute mal Ihr Süppchen kochen wollen. Notfalls sogar Spottgedichte druckt ohne Bezug zu irgendeinem Artikel.
Was Aldi etc. anbelangt stehen wir wohl erst am Anfang eines krummen Weges. Deckeln und Einschläfern! Wie war das in der guten alten Zeit??
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Re.: pressefreiheit
rolf, Gast, vom 21.04.2005 12:03 Uhr
 
In der guten alten Zeit war der Lokalredakteur König, der es mit seinem Kaiser – wer das auch immer war – nicht verderben wollte.
Ich weiß nicht, ob der Journalismus früher wirklich freizügiger war. Es macht wohl gerade die Meinungsführerschaft, die schon ein einzelner Journalist darstellen kann, aus, dass er das Ziel vielfältiger Einflüsse darstellt.
Die Abhängigkeit lokaler Journalisten und lokaler Medien erscheint vielleicht deshalb größer, weil diejenigen, die Einfluss ausüben (wollen) sichtbarer, bekannter sind.
Auf der großen Ebene sind einfach die Vorhänge dichter, die Journalisten verschwiegener oder auch cleverer.
I_
Re.: pressefreiheit
Sabine, Gast, vom 09.05.2005 10:44 Uhr
 
Umso mehr sollte man sich diese Zusammenhänge immer wieder vor Augen führen, vor allem dann, wenn man im Lokalen arbeitet.
Übrigens halte ich nicht zuletzt deshalb auch eine ethische Ausbildung von jungen Journalisten für unerlässlich, denn nicht jeder bringt nun einmal die erforderlichen Tugenden von zu Hause mit, ((bspw. im Volontariat; in der universitäten Ausbildung wird es ja schon zur Genüge gemacht).
Und: Kommunikation innerhalb der Redaktionen ist und bleibt eins der wichtigsten Gebote. Nichts ist schlimmer, als wenn alle nach ein paar Jahren der Redakteurstätigkeit im eigenen Saft kochen und weder links noch rechts schauen.
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Ethische Ausbildung
Dirk Schmidtke vom 09.05.2005 15:32 Uhr
 
Hi, ich habe Mitte der 80er volontiert. Damals war das mehr "Learning by doing" als didaktisches Programm. Ich hatte immerhin das Glück, einen Chefredakteur vor mir zu haben, der stark von einer ethischen Denkart geprägt war; Lerninhalt wie an der Uni war dies aber nicht.

Unter dem Strich hat mir dieses Volontariat dank der Konstellation der Personen sicher nicht geschadet; aber eine "Ausbildung" im engeren Sinne war es nicht. So wichtig eine gute Ausbildung ist (Journalismus ist nach wie vor kein Ausbildungsberuf), Charakterschwächen kompensiert sie nicht automatisch.
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