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Yahoo invadiert Microsofts Internet Explorer

Der Browser-Krieg ist noch nicht vorbei. Yahoo versucht sich jetzt mit einem alten Taschenspielertrick der Microsoft-Browser zu bemächtigen, um sich dort als Standardsuchmaschine einzutragen. Kunden, die seit Montag Yahoos neue Instant-Messanger-Software herunterladen, bekommen die Option, neben dem Update auch ein Paket namens Yahoo Experience zu installieren. Wer zustimmt und den Internet Explorer benutzt, sorgt dafür, dass Microsofts eigener MSN-Navigationsdienst im Browser deaktiviert wird. Wann immer der Nutzer nun einen falschen Link oder ein Suchwort in die Kommandozeile eintippt, wird Yahoo aufgerufen. Der angesehene Katalogdienst - offenbar aufgeschreckt durch jüngste Verlautbarungen, wonach MSN Yahoo von der Spitze der Nutzerlisten verdrängt hat - begibt sich damit auf brüchiges Eis. Bei Yahoo konterte man diese Nachrichten genau damit, dass Microsoft die Benutzer seiner Browser "unfreiwillig" zu MSN führe und damit höhere Zugriffszahlen produziere. Dass es Yahoo nun nötig hat, sich der Methoden zweifelhafter Software-Distributoren zu bedienen und sogar ohne Vorwarnung Modifikationen an fremden Systemen vorzunehmen, zeigt, wie hoch der finanzielle Druck auf dem einstigen Börsenliebling lastet. Dabei müssten die Amerikaner wissen, dass man mit billigen Tricks keine teuren Kunden gewinnen kann.
Zuletzt bearbeitet 23.10.2001 16:08 Uhr
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