AFP hat Millionen-Auftrag der EU bekommen
Artikel
| 14.10.2010
Die französische Nachrichtenagantur AFP hat einen Großauftrag der Europäischen Union gewonnen. Wenn in den nächsten vier Jahren EU-Parlamentarier, Vertreter der EU-Kommission oder der Europäischen Räte durch die Welt reisen, dann wird AFP die Nachrichtenbilder für den EU-Fernsehdienst Europe by Satellite (EbS) produzieren. Der liefert laut eigener Darstellung ein "À-la-carte-Angebot" zu den Ereignissen des Tages, aus dem sich Medien unentgeltlich und rechtefrei bedienen dürfen.
Eigentlich können Nachrichtenagenturen von solchen Aufträgen in Zeiten schwergängiger Geschäfte und harter Konkurrenz nur träumen. Das EU-Engagement ist angeblich mehrere zehn Millionen Euro wert. Allerdings wird die auch auf dem derzeit hart umkämpften deutschen Markt tätige AFP indirekt - über die Zahlung von Abonnement-Gebühren - zu 40 Prozent vom französischen Staat alimentiert. Das wirft immer wieder unangenehme Fragen zur Unabhängigkeit der Agentur auf.
Der hiesige Konkurrent ddp/dapd, der sich ebenfalls um den Auftrag bemühte, hatte im Februar sogar eine Wettbewerbsbeschwerde bei der EU eingereicht. Konkret ging es um den Vorwurf, die vom französischen Staat subventionierte AFP betreibe auf dem deutschen Markt Preisdumping.
Strikte Trennung
Im Zusammenhang mit dem über vier Jahre laufenden EU-Großauftrag betont AFP nun, den Zuschlag als Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung gewonnen zu haben. Die Auftragsarbeit werde "strikt von den journalistischen Kernaufgaben" getrennt. Deshalb sei eigens eine Tochtergesellschaft mit eigenem Redaktionsteam gegründet worden.
Erst im August hatte AFP eine Kooperation mit der Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gegeben. Die Chinesen gelten nicht gerade als Beispiel für unabhängigen Journalismus.
Eigentlich können Nachrichtenagenturen von solchen Aufträgen in Zeiten schwergängiger Geschäfte und harter Konkurrenz nur träumen. Das EU-Engagement ist angeblich mehrere zehn Millionen Euro wert. Allerdings wird die auch auf dem derzeit hart umkämpften deutschen Markt tätige AFP indirekt - über die Zahlung von Abonnement-Gebühren - zu 40 Prozent vom französischen Staat alimentiert. Das wirft immer wieder unangenehme Fragen zur Unabhängigkeit der Agentur auf.
Der hiesige Konkurrent ddp/dapd, der sich ebenfalls um den Auftrag bemühte, hatte im Februar sogar eine Wettbewerbsbeschwerde bei der EU eingereicht. Konkret ging es um den Vorwurf, die vom französischen Staat subventionierte AFP betreibe auf dem deutschen Markt Preisdumping.
Strikte Trennung
Im Zusammenhang mit dem über vier Jahre laufenden EU-Großauftrag betont AFP nun, den Zuschlag als Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung gewonnen zu haben. Die Auftragsarbeit werde "strikt von den journalistischen Kernaufgaben" getrennt. Deshalb sei eigens eine Tochtergesellschaft mit eigenem Redaktionsteam gegründet worden.
Erst im August hatte AFP eine Kooperation mit der Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gegeben. Die Chinesen gelten nicht gerade als Beispiel für unabhängigen Journalismus.
Externe Artikel
23.02.2010
Daniel Bouhs/epd
Weitere Artikel
25.05.2009
Netzpresse
09.01.2007
Nachrichtenagenturen
Kommentare:
Seien Sie der Erste, der diesen Beitrag kommentiert