Der Kölner Verlag DuMont Schauberg hat ein nachgebessertes Angebot für die Berliner Zeitung und den zugehörigen Verlag abgegeben. Das hat sich die Financial Times Deutschland von Geschäftsführer Heinz Kiegeland bestätigen lassen. Ob das Angebot - angeblich 175 Millionen Euro - noch eine Chance hat, ist allerdings fraglich.
Von einem "Poker" um den Berliner Verlag ist ja dieser Tage viel zu lesen. Doch zu einem Poker gehören immer mehrere Konkurrenten. Die fortgeschrittenen Verhandlungen zwischen Holtzbrinck und einem Konsortium von Finanzinvestoren unter Führung der britischen Beteiligungsfirma Mecom verlaufen hingegen exklusiv; bis Ende nächster Woche wird kein deutscher Verlag am Verhandlungtisch sitzen, auch nicht DuMont, weshalb sich die Kölner von außen ins Gespräch bringen müssen.
Dafür scheint es jedoch zu spät: Dass Holtzbrinck an Mecom & Co. verkaufen wolle, hatte Geschäftsführer Michael Grabner schon vor der Belegschaft des Berliner Verlages erklärt. Der Welt sagte er nun, er erwarte einen Abschluss innerhalb von zehn Tagen. Es sieht also so aus, dass die Verhandlungen schon an sich selbst scheitern müssten, um den Verkauf an die bei den Mitarbeitern des Berliner Verlages ungeliebten Briten noch abzuwenden.