Essener Rendite-Macher: Erich Schumann ist tot
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+ Nur einmal kam das langjährige SPD-Mitglied unfreiwillig selbst in die Gazetten: Im Jahr 2000 spendete Schumann Altkanzler Helmut Kohl 800.000 Euro. Die Genossen im Unterbezirk Bonn schlossen ihn daraufhin aus.
Als "stets braun gebrannter Cabrio-Fahrer" (Peter Turi) entsprach Schumann nicht unbedingt dem Image seiner Zeitungen: Die wirkten lange Zeit eher uniform und grau.
Streitbare Stämme
1978 war Schumann als Geschäftsführer bei der sparsamen WAZ eingetreten. Dort herrschten zwei Familienstämme: die Brosts und die Funkes. 1985 adoptierte ihn WAZ-Mitgründer Erich Brost. Damit gehörten Schumann rund 20 Prozent der Zeitungsgruppe.
Der gebürtiger Nürnberger vertrat sowohl die Interessen des Unternehmens als auch jene der Brost-Familie - was nicht immer dasselbe war und ist: Erst entzweiten sich die beiden Eigentümer-Sippen, nun streiten sogar die Funke-Erben untereinander vor Gericht.
Die hausgemachten Querelen, die bei der WAZ vorzugsweise hinter verschlossenen Türen ausgefochten werden, öffnen Spekulationen über die Zukunft des hochprofitablen Zeitungskonzerns regelmäßig Tür und Tor, zumal nach Schumanns Tod. Auch Grotkamp, der 1986 eine der vier Funke-Töchter heiratete, ist bereits 80 Jahre alt.
Zumindest seine eigene Nachfolge regelte Schumann schon selbst: 2002 holte er den ehemaligen SPD-Politiker Bodo Hombach an Bord.
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Zuletzt bearbeitet 24.01.2007 11:40 Uhr