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Redaktion vom 24.11.2005 18:12 Uhr
 
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Presseausweis auch ohne Verbands-Mitgliedschaft
Gast, Gast, vom 02.12.2005 12:06 Uhr
 
Bei der Diskussion um den (fälschlicherweise) so genannten "offiziellen" Presseausweis fehlt mir der Hinweis, dass ein solcher von den vier ausstellungsberechtigten Verbänden auch an Nichtmitglieder ausgestellt werden muss, sofern der Nachweis einer hauptberuflich journalistischen Tätigkeit erbracht wird. Niemand wird also gezwungen, beispielsweise in eine "Gewerkschaft" einzutreten, obwohl er freiberuflich (unternehmerisch) tätig ist. Die Ausstellung eines Presseausweises ohne Mitgliedschaft kostet einheitlich 50 Euro. Billiger kann man einen Presseausweis auch nicht bei einer anderen Organisation "erwerben". Für Möchtegern-Journalisten kann es jedoch unter Umständen dort leichter sein, den journalistischen Status gegen Geld bestätigt zu bekommen als etwa beim DJV - obwohl auch in den klassischen Journalisten-Verbänden sicherlich hunderte, wenn nicht tausende Nicht-Journalisten Etikettenschwindel betreiben können. Dies weniger aufgrund bewusster Neuaufnahme nicht-journalistischer Mitglieder, sondern in den meisten Fällen durch die fehlende regelmäßige Überprüfung langjähriger Beitragszahler. Gerade in medienpolitischen Umbruchzeiten wie dieser sind Wechsel in branchenfremde Berufe an der Tagesordnung - der Presseausweis wird aber oft genug nicht zurückgegeben, schließlich bietet er doch hin und wieder Vorteile für den Inhaber.
Wenn man in den Journalistenverbänden nun dafür wirbt (was ich im BJV jahrelang leider vergeblich versucht habe), die regelmäßige Überprüfung ALLER Mitglieder zur Norm zu machen, stößt man auf taube Ohren und immense Widerstände. Das ist sicherlich nicht verwunderlich, da man in diesem Fall ja auch den Bock zum Gärtner machen würde. Schließlich finanzieren die "Karteileichen" zu einem nicht unerheblichen Teil die (vornehmlich) gewerkschaftliche Tätigkeit der Verbände. Das Bewusstsein, dass der Wert des Presseausweises als Dokument darunter leidet, hat sich leider in den Verbandsspitzen, denen es eher um die Sicherung der (Beitrags)-Pfründe geht, noch nicht durchgesetzt. Für den DJV kann es deshalb meines Erachtens schon bald ein böses Erwachen geben - nämlich dann, wenn es - wie vor etlichen Jahren Freelens bei den Fotografen - einem Freien-Verband gelingt, neben dem Presseausweis mit einem interessanten Angebot für selbstständige Unternehmer und einem erheblich niedrigeren Mitgliedsbeitrag die freiberuflich tätigen Journalisten zu einem Übertritt zu bewegen. Gut die Hälfte aller Mitglieder zu verlieren - das wäre der Super-GAU des DJV.
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Bergmann, Gast, vom 30.12.2005 14:28 Uhr
 
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Ernst Freund, Gast, vom 04.05.2006 21:46 Uhr
 
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