Der Fernsehkonzern
ProSiebenSat.1 hat die in besseren Zeiten erworbene im Jahr 1998 Nachrichtenagentur
ddp wieder verkauft, nachdem die Ambitionen des einstigen Kirch-Unternehmens auf dem News-Sektor verpufft sind. Auf dem Wege eines Management-Buyout geht ddp rückwirkend zum 1. Juni 2003 in die Hände einer Beteiligungsgesellschaft über, deren Mehrheitseigner Geschäftsführer Lutz Schumacher und Vertriebschef Wilfried Hub sind. Einer Pressemiteilung zufolge wollen beide die Agentur als geschäftsführende Gesellschafter leiten.
Der gelernte Journalist Schumacher, der davon träumt, den wegen seiner Preispolitik unter Druck geratenen Giganten
dpa auszukontern, ist so etwas wie der
"Mr. ddp". Zuletzt hatte er neben der Geschäftsführung schon die Chefredaktion übernommen, nun ist er auch noch Eigentümer des durch viele Hände gegangenen Nachrichtenhauses.
Nach eigenen Angaben ist ddp die zweitgrößte Nachrichtenagentur in Deutschland mit rund 400 Kunden und rund 160 festangestellten Mitarbeitern. Seinem ehemaligen Besitzer ProSiebenSat.1 will ddp auch in Zukunft zuliefern und sich damit einen wichtigen Kunden erhalten.
Gegenüber der
Welt kündigte Schumacher an, seine Agentur werde Ende 2004, Anfang 2005 schwarze Zahlen schreiben. Bis es so weit sei, werde
"mit Sicherheit nicht an der inhaltlichen Qualität und an der Redaktion" gespart; ddp wolle kein Ersatz, aber eine Alternative zu dpa sein.